Biographie und Werkliste von Heinrich Comploj, auch Comploy, geb. Bludenz 29.4.1879, gest. Innsbruck 29.4.1967.

Maler, Lithograph und Holzschnittkünstler, tätig in Wien, Innsbruck und München. Stud. an den Kunstgewerbeschulen in München und Wien, hier bei Myrbach, wurde Prof. für ornamentales und figürliches Zeichnen und Malen (1906-19469 an der Staatsgewerbeschule in Innsbruck, später auch Leiter der Kunstgewerblichen Abteilung. Beschickte die Ausstellung des Wiener Hagenbundes und war Mitglied des Tiroler Künstlerbundes. Neben Stilleben, Landschaften und Bildnissen schuf er 1909 die Ausmalung der Kapelle des Innsbrucker Garnisonsspitals; weiteres Plakate, Diplome, Wanderkalender und Textilentwürfe. Mit Werken vertreten im Vorarlberger Landesmuseum.

Literatur (Auswahl):

„Malerei und Graphik in Tirol 1900-1940;“ von Wilfried Kirschl, Verlag: Innsbruck, Land Tirol, 1973, S. 230.  

Erwin M. Auer „Richard Perger: Die Donnerstag-Gesellschaft des Altertum-Vereines zu Wien. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Eigenverlag. Band 46 (1990), 7 ff.    

Exlibris-Literatur (Auswahl, mit Dank an HR Dr. Karl F. Stock):

Publikation / Österreichische Ex Libris-Gesellschaft 1. 1903, S. 50 [Exlibris Arthur Wallpach von Schwanenfeld]; 2. 1904, S. 66; Die graphischen Künste 31. 1908, S. 67-88; 32. 1909, S. 55-82; Kellner, S.: Ex libris und Gelegenheitsgraphik. Budapest, 1921, S. 31 [Exlibris Arthur von Wallpach, Schwanenfeld, 1902; Joseph Wünsch, 1904]; Exlibris in Büchern der Bibliothek der Universität Konstanz: / mit Beiträgen von Dietrich Wehner, Brian North Lee; hrsg. von Gerhard Schmitz-Veltin. Konstanz, 1991; Ries, H.: Illustration und Illustratoren des Kinder- und Jugendbuchs im deutschsprachigen Raum 1871-1914. – Osnabrück, 1992, S. 476; Schutt-Kehm, E.: Exlibris-Katalog des Gutenberg-Museums. Wiesbaden. T. 2. 1998, A-K, S. 213 [EL Arthur von Wallpach, 1902; EL Joseph Wünsch, 1904]; Heller, Friedrich: Die bunte Welt: Handb. zum künstlerisch illustrierten Kinderbuch in Wien 1890-1938. – Wien, 2008, S. 351- Lex.: Neureiter, M.: Lexikon der Exlibriskünstler, 2009.

Werkliste:

1) Arthur von Wallpach; Kli; Sammlung Rath (nicht gefunden)

2) Josef  Wünsch; Kli; 85×58; sw oder braun, 125×87, braun; 1904; s; Portrait eines mittelalterlich gekleideten Sammlers, vermutlich Dante; Gut Kat 18.939, Sammlung Rath;

Für Josef Wünsch gibt es noch ein Exlibris, Künstler: Rudolf Wünsch, D., 1879 (Collection Jensen, Frederikshaven Kunstmuseum) Kli; 75×65; hellbraun; Lesendes Mädchen nach links, im Ornament. (Der Künstler ist nicht im AKL 2022). Sammlung. Rath

Fertiggestellt 2022/2023 von Peter Rath© in Wien mit Hilfe vieler Freunde und Informanten.

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Josef  Wünsch, geb. Prag 30.5.1843, gest. 19.05.1916, begr. Fh. Grinzig. Industrieller, Gemeinderat, Bibliophiler und Kunstsammler

Nach der Absolvierung eines Prager Gymnasiums trat Wünsch in das Großhandlungshaus seines Großvaters Anton  Pietschmann in Prag ein. 1875 kam er in die Brauerei seines Schwiegervaters C. W. Schwarz in Währing, der er bis zu deren Verkauf 1906 als Gesellschafter angehörte. Wünsch war außerdem Vizepräsident des Österreichischen Brauerbunds und Präsident des Zentralverbands der Brauerei Industriellen.

1879-1890 war Wünsch Gemeinderat des Vororts Währing, 1891-1895 Gemeinderat von Wien. Er war 1902-1916 Geschäftsleiter des Alterthum (!) Vereins, wirkte aber auch in anderen Vereinen (so in der Ex-Libris-Gesellschaft und in der Gesellschaft für Münz- und Medaillenkunde.)

 Wünsch sammelte über 9.000 Holzschnitte, darstellend die Entwicklung der Form- schneidekunst von ihren ersten Anfängen in der Periode der Incunabeln bis zu ihrer Blüte im 15. Und 16. Jahrhundert und fortgesetzt bis zur Gegenwart. Die Meister des Holzschnittes (Dürer in nahezu vollständiger Folge) sowie alle Hervorragenden Monogrammisten, deren Buchillustrationen und Holzschnittwerke, samt einer einschlägigen Büchersammlung und die gesamte Literatur über den Holzschnitt; dann die Erzeugnisse des 17. Und 18. Jahrhunderts, die Zeiten des Verfalles der Holzschneidekunst und eine reiche Sammlung des 19. Jahrhunderts, in der Wiener Meister vollzählig vertreten erscheinen. Besondere Abteilungen der Sammlung bilden die Verlags- und Buchdruckerzeichen bis zum 18. Jahrhundert, beiläufig 1000 Stück, Titelblätter und Buchornamente, ferner eine Portraitsammlung in alten Holzschnitten und das mit besondere Sorgfalt zusammengestellte Werk des Blasius Höfel. Zu erwähnen ist weiters eine Sammlung von Viennensia, derzeit ungefähr 4000 Nummern, bildliche Darstellungen, Flugblätter, Einblattdrucke zur Geschichte und Kulturgeschichte der Stadt Wien mit besonderer Berücksichtigung des Volkslebens; endlich eine Sammlung von ungefähr 1000 auf die Geschichte Wiens bezügliche Medaillien. Alle Abteilungen der Sammlung sind in eingehenden Katalogen beschrieben. Blätter aus der Holzschnittsammlung sind besprochen und zum Teil reproduziert in: G. Hirth und Richard Muther, Meister- holzschnitte, München 1893. W. L. Schreiber, Manuel de l` amateur de la gravure sur bois, Berlin 1890. (Handbuch der Kunstpflege in Österreich, Hrg vom K:K: Ministerium für Cultus und Unterricht. Wien, Kaiserlich-Königlicher Schulbücher-Verlage; 1902.)

Das Bibliothekszeichen von Joseph Wünsch ist als Kopie in meiner Sammlung.

Das ist eines der interessantesten Fotos aus meiner Sammlung. Man sieht aus diesem Foto die berühmtesten Sammler und Autoren der Wiener Bibliophilen Gesellschaft und der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft.     

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Nach vielen Jahren fertiggestellt 2022/2023 von Peter Rath© in Wien.